Nachruf für Horst Höhnke

Liebe Gemeinde!

Am 1. Juni 2025 wurde der frühere stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums unserer Gemeinde, Horst Höhnke, im gesegneten Alter von 95 Jahren heimgerufen von unserem Herrn in sein himmlisches Reich.

Horst Höhnke

Das Wort aus dem 37. Psalm charakterisiert wie kein zweites die grundlegend positive Lebenseinstellung von Horst Höhnke.

Stets hatte er positive Perspektiven im Blick, hoffte darauf, dass Gott es gut machen würde mit seinem Leben und darum hat er auch unserem Herrn seine Wege befohlen und sich ein Menschenleben lang aktiv für seine Evangelische Martin-Luther-Kirchengemeinde Rheindahlen eingesetzt.

Immer war er auf Ausgleich bedacht und wenn es einmal Auseinandersetzungen gab, fragte er als echter Norddeutscher: „Lohnt sich dat? – Dat lohnt sich nicht!“.

Horst Höhnke war ein lebensfroher Mensch mit sehr viel Humor und er freute sich darüber, mit netten Menschen zusammen sein zu können. Gerne ludt er Gäste zu sich ein und hatte ein offenes Haus, in dem man sich herzlich aufgenommen und wohl fühlen konnte.

Über seiner Todesanzeige stand das letzte Wort von Dietrich Bonhoeffer, das uns überliefert ist: er ging ruhig und getröstet in den Tod mit den Worten „Dies ist das Ende – für mich der Anfang des Lebens“.

So ist auch der Tod von Horst Höhnke nicht das Ende, sondern nach einem erfüllten und vollendeten Leben auf dieser Erde, für das wir Gott nur von ganzem Herzen danken können, der „Anfang des Lebens“, nämlich des ewigen Lebens bei Gott.

Auch wenn heute viele in einer Welt, in der Materialismus, Egoismus und Gottvergessenheit an der Tagesordnung sind, vom ewigen Leben bei Gott nichts wissen wollen, so bekennen wir als Christen im Glauben an unseren auferstandenen Herrn und Heiland Jesus Christus, dass wir durch das dunkle Tor des Todes hindurch in das Leben gehen, heim zu Gott, von dem wir gekommen sind, weil er es ist, der uns geschaffen hat.

Gott hat Horst Höhnke und seiner Frau Karin, die unser Herr kurz vor ihm, am 6.Mai 2025 zu sich genommen hatte, 69 gemeinsame Jahre geschenkt!

Beruflich war Horst Höhnke unterwegs im Inland und Ausland, Fernost, China, Japan, Neuseeland, Australien,  Korea, Thailand, Hongkong, Uruguay, New  Yorck, Taiwan und man fragt sich, ob er denn an irgendeinem Ort der Welt nicht gewesen ist?    

Trotz seiner vielfältigen beruflichen Verpflichtungen ließ es sich Horst Höhnke aber nicht nehmen, sich neben seinem Beruf 33 Jahre lang ehrenamtlich, voller innerer Überzeugung und mit überwältigendem persönlichen Engagement in den Dienst der Martin-Luther-Kirchengemeinde Mönchengladbach-Rheindahlen und in den Dienst des Herrn unserer Kirche zu stellen.

Horst Höhnke führte in den drei Jahrzehnten seines aktiven Presbyterdienstes den Vorsitz im  Finanz-und im Bauausschuss und leitete in diesen wichtigen Funktionen alle Bauvorhaben unserer Gemeinde.

Er sorgte für die Schaffung eines soliden finanziellen Fundaments für alle Projekte in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Finanzkirchmeistern und Kirchmeisterinnen sowie mit dem gesamten Presbyterium.

Darüber hinaus hat er nach der Presbyterwahl 1996 in der Nachfolge unseres langjährigen, stellvertretenden Vorsitzenden des Presbyteriums, Friedrich-Wilhelm Hokamp dessen Amt noch zusätzlich übernommen und mir dadurch in ganz besonderer Weise bei der Durchführung meines Dienstes in Rat und Tat so geholfen, dass ich in den Zeiten meines Urlaubs immer wieder getrost die Leitung der Gemeinde in seine bewährten Hände legen durfte. -Was in den langen Jahrzehnten seiner Dienstzeit in unserer Gemeinde durch Gottes Beistand und Gnade entstanden ist und dem Dienst Gottes und seiner Gemeinde geweiht werden konnte, kann sich sehen lassen:

  • 1975 der Kindergarten,
  • 1983 unsere Martin-Luther-Kirche als Zentrum unserer Gemeinde,
  •          das als zeitlos moderne KIRCHE in das Bewusstsein 
  •          der Rheindahlener Bevölkerung aufgenommen worden ist.
  • 1985 der Kreuzträger,
  • 1990 unsere drei Glocken „Glaube“,“Hoffnung“ und „Liebe“,
  • 1996 die 14registrige Schuke-Orgel,
  • 1997 Taufstein,Altar und Kanzel

und 2005  15 Jahre nach der Einweihung unserer Glocken am 25. März 1990 als krönender Abschluß aller unter seiner Ägide durchgeführten Bautätigkeiten in unserer Gemeinde unser wunderschöner Posaunenengel auf dem Glockenturm, den seine Tochter Corinna Greven entworfen hat.

Bei allen Aktivitäten war ein ganz wichtiges Element, das Horst Höhnke und seine Frau Karin stets verbunden hat, ja ich möchte sagen: ihr „Lebenselixier“ , der christliche Glaube, der sie durch Ihr Leben getragen hat. Er war die grundlegende Quintessenz ihres Lebens. 

Karin und Horst Höhnke haben in ihrem Leben erfahren dürfen, was das Psalmwort uns sagt: „Befiehl dem Herrn deine Weg und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen“.

Christen leben immer in der Hoffnung und Christen haben immer Zukunft, ja, sie haben eine herrliche Zukunft, die sie stets mit Freude erfüllt, wie Nehemia sagt:“Die Freude am HERRN ist eure Stärke!“ (Nehemia 8,10)

Diese gemeinsame Freude am Herrn hat Karin und Horst Höhnke durch Ihr ganzes Leben hindurch getragen und s i e ist es auch, die Ihnen die Kraft gab, freudig und zuversichtlich in die Zukunft zu schauen.

 „Befiehl dem Herrn deine Weg und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen!“, denn  auf unseren Herrn ist Verlass so wie auf keinen anderen in dieser Welt! Das haben Karin und Horst Höhnke in ihrem langen gemeinsamen Leben erfahren dürfen und das dürfen auch alle immer wieder neu erleben, die ihr Leben mit dem Herrn wagen. Darum kann man allen nur zurufen, ob jung oder alt: werft euch in die offenen Liebesarme unseres Herrn und Heilands Jesus Christus, öffnet euch seiner großen Liebe und Gnade voller Vertrauen und ihr werdet erleben, was Karin und Horst Höhnke erfahren haben: dass unser Herr sie getragen hat bis in ihr hohes Alter und am Ende durch das dunkle Tor des Todes hindurch in das ewige Leben.

Amen.

Hans-Ulrich Rosocha, Pfarrer i.R.