Jesus sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, dass ich sei? (Mt 16,15)

Liebe Gemeinde,

„Was für einen Eindruck macht der/die Neue?“ so werde ich gerne mal gefragt. 

Oft gebe ich dann nur die kurze Antwort: „Ganz nett“. 

Mehr mochte ich nicht sagen, denn es ist schwer etwas wirklich Qualifiziertes nach einer Stunde bzw. ein paar Stunden zu sagen. Ja, man hat ein Bauchgefühl und ggf. auch die Bewerbungsunterlagen gesehen. Aber ich benötige Zeit, um mir ein weitgehend vollständiges Bild über einen Menschen zu machen.

Geredet wird gerne über die „Neuen“, egal ob Schüler, Lehrer, Kollegen, Chefs, …über Menschen, die ich irgendwie einordnen möchte, 

Geredet wird gerne, wie z.B. damals als das Volk Israel über den Menschensohn redete: „Was für einen Eindruck hast Du über diesen Jesus aus Nazareth?“ 

Und dann haben sie ihn beobachtet, begleitet, bewundert und bezweifelt, ob er wirklich so ist, wie er ist. So den Menschen zugewandt, so sehr mit Gott verbunden, so fähig in der Schriftauslegung oder widerspricht er nicht eher der traditionellen Rede?!

Jesus bekam dieses Getuschelte mit und fragte daraufhin seine Jünger: „Wer sagen denn die Leute, wer oder was ich sei?“ Die Antwort lautete: „Einige sagen, du seist Johannes der Täufer, andere, du seist Elia, wieder andere, du seist Jeremia oder einer der Propheten.“ Jesus fragt sie weiter: „Und wer sagt ihr, dass ich sei?“ Betretenes Schweigen. Doch Petrus sagt: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn.“ (Matth.16,13-16)

Ich schaue mir die Antworten noch einmal an. Wie kommen die Leute darauf, dass Jesus Johannes der Täufer sei? Der ist doch schon längst enthauptet worden auf Wunsch der Salome. Oder er sei Elia, der der schon vor über 8 Jahrhunderten in den Himmel aufgefahren ist in einem feurigen Wagen mit feurigen Pferden. Also muss er ein Prophet sein, so wie Jeremia, weil er die Schriften auslegt und eng mit Gott verbunden ist!

Wer ist Jesus?

Petrus sagt: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn.“ 

Als Petrus dies sagte, wusste er noch nichts von der Kreuzigung Jesu, die bald geschehen würde. Er wusste nichts vom Tod und der Auferstehung des Herrn nach drei Tagen. Die Antwort Petri war eine Momentaufnahme:  „Du bist der Gesalbte, der erwartete Messias, du zeigst uns, wie lebendig und nah Gott uns ist.“

Wer ist Jesus für mich heute? Ist er nah oder fern? Ein Mythos oder immer noch lebendig unter uns? 

Meine Antwort lautet: Er ist nah, wenn ich ihn benötige. Er begleitet mich in den schönen und besonders in den schweren Stunden des Lebens.

Er ist Tröster, Zuhörer, wahrer Freund, …..Erlöser und mein lebendiger Gott. 

Ihre Pfarrerin


Terminübersicht


Nach dem Gottesdienst laden wir ein ins KIRCHENCAFÉ – zu einem Kaffee oder Tee oder einem kalten Getränk, zum Plaudern und Gedankenaustausch über Gott und die Welt.