Was ist das?
Es ist Körperarbeit – Stille – Gespräch
In der Körperarbeit mit kleinen harmonischen Spannungsübungen.
Und obwohl es empfehlenswert ist, dazu bequeme Kleidung und möglichst auch dicke Socken mitzubringen, braucht man keine Angst vor Überforderungen zu haben.
Jede(r) geht mit den Übungen soweit er oder sie kann.
Nach 10 Minuten geht es weiter, indem ein Bibelwort vorgelesen wird und alle die Möglichkeit haben, darüber in der Stille zu meditieren.
Nach wiederum 10 Minuten kommen wir zu einem kurzen Erfahrungs- und Gedankenaustausch zusammen. Neugierig geworden?
Dann kommen Sie doch auch. Aktuelle Terminangaben finden Sie hier.
Ein Erfahrungsbericht
Endlich dürfen wir uns wieder in Gruppen unter Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln treffen …. also schau ich mir den meditativen Abendausklang am Montag, 19:30 Uhr, mal an. Zeitrahmen ca. eine dreiviertel Stunde. Zeit für mich. Ich packe meine Socken ein und mache mich mit Kirsten Schwark zu Fuß auf den Weg.
Wir sitzen im Kreis im Vorraum der Martin-Luther-Kirche, sieben Frauen, leider keine Herren. Christiane Fiebig-Mertin, die uns durch die Übungen leitet, erklärt zunächst den Ablauf: Eutonische Muskelübungen, Atemübung, kurzes „bewusstes Gehen“ in den Kirchenraum, dort als Aufgabe ein kurzer Satz, dreimal wiederholt, dann in der Stille: Zeit für jede Einzelne über die Aufgabe zu meditieren, anschließend Gang zurück zum Sitzplatz im Vorraum, Austausch und Schlussgebet. Soweit die Einweisung.
Eine 3⁄4 Stunde Zeit für mich.
Also fangen wir an: Arme und Beine anspannen und loslassen, wer Übungen nach Jakobsen kennt fühlt sich daran erinnert, es ist aber auch nicht schwierig, Christianes Anweisungen zu folgen. Im Anschluss: eine Runde bewusster Atmung. Damit sind wir gut vorbereitet für den Gang in den Kirchenraum, auf Socken, damit man von der Ferse bis zu den Fußspitzen jeden Schritt bewusst wahrnehmen kann. Der achtsame Umgang mit der Fußsohle ist mir auch nicht vollkommen neu und es fühlt sich gut an, den Füßen, die uns täglich durch unser Leben tragen, ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken.
Im Kirchraum sucht sich jeder einen Platz, diesmal im Halbrund und Christiane spricht einen kurzen, prägnanten Satz aus dem neuen Testament. Sie wiederholt ihn dreimal und entlässt uns damit in die Aufgabe, diesen Satz in Gedanken zu betrachten, und in die Stille.
Mit ein bisschen Übung und Geduld kommt das Gedankenkarussell zum Stillstand.
Man soll es nicht glauben, aber jetzt geht’s los: Anstatt diesen Satz wie einen Leitfaden zu halten wollen sich plötzlich alle möglichen anderen Dinge in meinem Gehirn Raum verschaffen: Was ich heute noch erledigen muss, der Streit zwischen X und Y, die Nachrichten im TV……..Ich muss mir mit einiger Anstrengung die Aufgabe immer wieder in den Mittelpunkt meiner Konzentration holen. Dabei kann mir bewusste Atmung helfen. Und mit ein bisschen Übung und Geduld kommt das Gedankenkarussell zum Stillstand.
Kommt man hier an, besteht evtl. die Möglichkeit, die Worte nicht alleine mit dem Verstand sondern auf einer anderen Ebene mit dem Herzen und dem Gefühl zu erfassen? Vielleicht nicht sofort, vielleicht beim nächsten Mal schon besser? Kann ich so mit einem tieferen Bewusstsein, einer anderen Ebene von Ich in Kontakt treten? Vielleicht sogar mit Gott? Soll ich das weiter versuchen?
Wir beschließen die Runde mit dem Rückweg in den Vorraum, zurück in unseren Kreis. Der kurze Austausch über das Erfahrene ist interessant und so vielfältig wie die Zahl der Teilnehmerinnen. Ich würde mir wünschen, dass auch Männer in dieser Runde ihre Eindrücke mitteilen möchten.
Es hat mir gut gefallen. Bei meinem angenehm entspannten Heimweg zusammen mit Kirsten nehme ich mir vor: Das mach ich wieder.
Wie wär’s, sind Sie dabei?
Die nächsten Termine finden Sie auch immer hier.
Ulrike Zimmermann