Es drängt mich heute ganz persönlich diesen Brief an Sie zu schreiben. Es geht um unsere Kinder. Wir wollen doch möglichst alles gut und richtig machen im Leben.
Aber gut und richtig machen, ist oft auch ein Schwimmen gegen den Strom. Was können wir unseren Kindern mitgeben auf dem Weg durch das Leben, was zählt und Bestand hat.
Ich schreibe mir meine Gedanken und Sorgen von der Seele.
Bitte nehmen Sie diesen Brief nicht als Belehrung, sondern als Erinnerung und Ermutigung, an ein Tun, das vor Jahren noch selbstverständlich zu unserem Glaubensleben gehörte.
Ich spreche vom Kindergottesdienst in unserer Evangelischen Kirchengemeinde. Wir vermissen ihre Kinder, Sonntags um 10.30 Uhr, zum gewohnten Gottesdienst.
Glaube lebt vom Erzählen. Wo hören unsere Kinder noch von den Geschichten Gottes mit uns Menschen zu unsrem Heil und Segen.
Wie sollen sie es wissen und erfahren, wenn wir es ihnen nicht sagen.
Mitten im Leben vom Glauben reden und erzählen. Da berühren sich Himmel und Erde.
Vom Glauben erzählen und mit den Kindern den Glauben feiern, das möchten wir auch weiterhin tun, auch mit ihren Kindern, dass sie ein Vertrauen erfahren, dass Gott an unserer Seite sein will, ein Vertrauen, das sie durchs Leben leiten kann.
Gott schenkt uns diesen Ruhetag, den Sonntag und will ihn uns ganz besonders segnen durch sein Wort.
Im Brief des Apostel Paulus an die Römer (Römer 10, 14) lesen wir: „Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben. Wie sollen sie hören, wenn niemand da ist, der es ihnen sagt“.
Denn Gottes Volk ist eine Erzählgmeinschaft schon immer gewesen. Und an anderer Stelle heißt es: „Der Herr schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, ob jemand klug sei und nach ihm frage.“
In einem Kirchenlied heißt es: „Herr, dein Wort, die edleGabe, diesen Schatz erhalte mir, erhalte uns.“
Einmal im Monat feiern wir mit den Kindern den Kindergottesdienst. Wir freuen uns auf Ihre Kinder und wir wünschen uns weniger leere Plätze.
Noch besser ist es, wenn Sie ihre Kinder begleiten und auch Sie sich Zeit nehmen um aufzutanken an Leib und Seel.
„Gottes Brünnlein hat Wassers die Fülle“, auch ein Psalmwort, wir dürfen daraus schöpfen.
Mit vielen Segenswünschen grüße ich Sie
Irmi Comelli