Anmeldegottesdienst vom 26. Juni 2022

In einem selbst gestalteten Online-Gottesdienst stehen einige der neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden vor unserer Kamera und stellen Ihnen und Euch ihre Gedanken zum Thema „Klimawandel, Natur und Tiere“ vor.

Ausgehend vom Bibelwort „Macht euch die Erde untertan“ haben die Jugendlichen in wochenlanger Arbeit zahlreiche Aspekte des Themas erarbeitet und dargestellt:

So klagten zwei Bäume einen Politiker wegen mangelnder Unterstützung an, am Frühstücktisch einer Familie gab es eine lebhafte Diskussion über umweltbewusstes Verhalten und eine PowerPoint-Präsentation zeigte verschiedene Auswirkungen des Klimawandels.

Moderne Lieder zum Thema waren passend ausgesucht. Leider konnte Charlotte, eine der neuen Konfirmandinnen, den Gottesdienst nicht mit ihrem Fagottspiel bereichern, weil sie kurzfristig erkrankt war. Wir werden sie aber sicher noch einmal im Gottesdienst hören.

Am Ende wurden Samen für eine bienenfreundliche Blumenwiese an die Gottesdienstbesucher verteilt, ein kleiner Schritt für eine etwas bessere Umwelt.

Der Anmeldegottesdienst wurde auch als Online-Gottesdienst aufgezeichnet und kann hier immer wieder angesehen werden. Es lohnt sich!

Sehen Sie hier den Anmeldegottesdienst

Das Glaubensbekenntnis von uns Konfirmanden 2023 lautet:

Ich glaube, dass Gott: Vater, Jesus und der Heilige Geist verantwortlich ist für das, was wir haben. Und so glaube ich an Gott, den Vater, den Allmächtigen, er hat die Welt: Natur, Tiere und Menschen geschaffen. Er ist der, der uns alles gibt; alles, was wir essen, trinken oder benutzen. Er hat uns unsere Familie gegeben und er ist immer für uns da. Die Natur, die wir zerstören, hat er mit Kraft und Liebe erschaffen. Ich glaube an den Sohn Gottes, von Maria geboren, an Jesus Christus, der für die Freiheit kämpft, der geheilt und geholfen hat. Er ist der Beschützer und Retter aller Lebewesen. Unser Bruder und Freund ist für mich und meine Schuld gestorben. Er ist der Befreier, er ist für uns da – auch nach seinem Tod, denn er stand auf und fuhr hinauf in den Himmel. Ich glaube an den Heiligen Geist, an die Freundschaft zwischen allen Menschen und den Frieden auf Erden. Ich glaube an die Vergebung der Sünden, den Zusammenhalt und das ewige Leben. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind alle drei für uns da. Sie wollen, dass alles gut ist, auch wenn wir Fehler machen. Wir zerstören die Natur, die uns gegeben wurde, den Lebensraum aller Tiere, so dass die Tiere aussterben und das Klima sich verändert. So hoffe ich auf Vergebung, denn all das, was wir bekommen, ist wertvoll und soll geschätzt werden. Amen.

Liebe Gemeinde,

Als Gott den Menschen geschaffen hatte, sprach er zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan.

„Macht euch die Erde untertan“ – wie oft wurde das missverstanden!? Die Menschen meinten nun: „Ich kann nun alles mit Gottes Schöpfung tun, was ich will!“ Gott gab uns keinen Freibrief, die Erde auszubeuten! Wir sind nicht die Chefin oder der Herrscher über die Tiere und Pflanzen, mit denen wir nach Belieben umgehen können! „Macht euch die Erde untertan“ – ein Satz, den man in den falschen Hals kriegen kann, wenn man nicht sieht, was direkt davorsteht: „Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bild Gottes schuf er ihn“. Damit wird nicht das Aussehen Gottes beschrieben, sondern die Herrschaft Gottes und was der Mensch damit zu tun hat. Um dies zu verstehen muss man wissen: Wenn im Altertum ein König ein großes Reich zu regieren hatte, war das nicht einfach. Telefon und Internet waren noch längst nicht erfunden, auch Flugzeuge und Autobahnen gab es nicht. Wie sollte ein König – zum Beispiel der Großkönig von Babylon – sein Riesenreich regieren? Wie sollte er die weiten Entfernungen überwinden, um in fernen Provinzen zu zeigen: Ich bin euer Herrscher!?

Die Lösung: der König ließ Abbilder von sich selbst aufstellen. An vielen Orten gab es solche Standbilder, die zeigten: hier herrscht dieser König, auch wenn er nicht persönlich anwesend ist. Und nun sagt die Schöpfungsgeschichte: Der Mensch ist Abbild Gottes auf der Erde. Der Mensch hat den Auftrag, Gottes Herrschaftsanspruch auf Erden zu wahren und durchzusetzen. Wo der Mensch lebt, sät und erntet, arbeitet und wirkt, da ist nicht der Mensch selbst letzter Herrscher, sondern Gott!  Gott vertraut die Schöpfung dem Menschen an, und er will, dass sie weiter geht. Darum segnet er den Menschen, und sagt: „Seid fruchtbar und mehrt euch“. Bei jeder Geburt eines Kindes wird Gottes Schöpfung wunderschön sichtbar. In jedem Kind wirkt Gottes kreative Kraft weiter. Und auch wenn Tiere sich vermehren, dann sind dies Geschenke aus Gottes Schöpferhand. Auch alles Obst, Gemüse, Getreide, jede Pflanze sind Zeichen seiner Güte. Was Gott in seiner Schöpferkraft schenkt und wachsen lässt, darf und soll der Mensch verwalten. Was im Meer schwimmt, was Gott in die Erde an Rohstoffen gelegt hat, was er an Energie in Öl oder Gas, in Wind- oder Flusskraft zum Leben gibt – das alles hat Gott dem Menschen anvertraut, dem Menschen, der sein Bild ist, sein Bevollmächtigter auf der Erde.

Auf diese Beziehung zu Gott kommt es an, wenn der Mensch sich die Erde und ihre Güter „untertan“ macht. Immer wieder neu sollen wir daran denken und danken und dann Gottes Schöpfung bebauen, bewahren und somit sehr gut auf die Erde aufpassen. Amen.

Fürbittengebet:

Hilf uns, uns nicht mehr unter den Menschen zu bekriegen und stattdessen zusammen zu halten. Hilf uns, uns nicht mehr die Natur zu bekriegen. Lieber Gott, hilf den Tieren, dass sie in Sicherheit leben können und sich nicht vor uns Menschen fürchten müssen. Hilf ihnen im Winter genug Futter zu finden und im Herbst die Jagdzeit zu überleben, hilf den Eisbären auf dem dünnen Eis zu überleben!

Lieber Gott, darum bitten wir dich, hilf uns Menschen den Klimawandel in den Griff zu kriegen und uns auf nachhaltige Energie zu konzentrieren. Lieber Gott, hilf den Fischen vor den Fischernetzen zu entkommen und hilf ihnen sich wieder mehr zu vermehren. Hilf den Delfinen und Haien, dass sie nicht mehr abgeschlachtet werden und in Sicherheit weiterleben könne. Hilf den Algen durch den Klimawandel zu kommen und dass sie durch die Meeresströmungen mit Essen versorgt werden!!!

Lieber Gott, wir bitten dich dafür zu sorgen uns Menschen die Augen zu öffnen, dass wir mehr gegen den Klimawandel tuen!! Dass wir weniger Fleisch essen, weniger Wälder abholzen und weniger CO2 verursachen!! Sorge du auch dafür, dass weniger Tiere aussterben, im Tierheim landen oder nur gezüchtet werden um anschließend geschlachtet zu werden oder ihre Felle zu benutzen. Mach uns deutlich, dass wir auch ohne vieles, dass wir für selbstverständlich halten, gut leben können. Erinnere uns daran, dass man nicht immer das neueste Handy oder Outfit haben muss, sondern auch mal altes wiederverwenden kann. Und das weniger Auto fahren gesünder ist, für uns und die ganze Welt.

Gott, zeige uns die neuen Wege und Möglichkeiten, zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren, Wind- und Wasserenergie Mach, dass die Hitzewellen vorübergehen und das weniger Waldbrände entstehen. Gott, wir bitten dich, hilf uns besser auf unsere Umwelt und unser Klima aufzupassen und bitte hilf uns weitere Tierarten vor dem Aussterben zu retten und ihren Lebensraum zu bewahren. Jeder muss verstehen, wie wichtig das Klima ist und wie wir es schütze können. Bitte lass mich weiterleben und lieben.