Karin und Horst Höhnke feierten Eiserne Hochzeit

Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus; durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird.

Römer 5,1+2

Am 12. Juni konnten Karin und Horst Höhnke das seltene Ehejubiläum der Eisernen Hochzeit (65 Jahre) feiern. Coronabedingt war das nur in einem Hausgottesdienst in ihrem Haus am Biesenhof mit Kindern und Enkeln möglich.

Unsere Gemeinde möchte dem Jubelpaar nachträglich ganz herzlich zu diesem schönen Fest gratulieren und ihm von ganzem Herzen Gottes reichen Segen wünschen! Wir möchten es aber auch nicht versäumen, unsere Gemeinde nachträglich ein wenig Anteil nehmen zu lassen an der Freude des Jubelpaars. Daher veröffentlichen wir im Folgenden einige Auszüge aus der Predigt vom 12. Juni:

„Wie groß ist des Allmächtigen Güte, dass er Euch beiden diese 65 Jahre gemeinsamen Lebens geschenkt hat! Wenigen ist diese Gnade vergönnt und ich weiß, dass Ihr das aus innerstem Herzen genauso seht, denn Ihr lebt jeden Tag Eures gemeinsamen Lebens aus Gottes Gnade – Ihr erfahrt alles, was ihr zusammen erleben dürft als Gottes Geschenk.

Und das kommt nicht von ungefähr, sondern aus dem Glauben, den Ihr Euch durch nichts und niemanden nehmen lasst, auch nicht durch Enttäuschungen, Anfechtungen, Krankheiten und all’ das, was uns Menschen unser Leben so unendlich schwer machen kann. Denn diese 65 Jahre Eures gemeinsamen Lebens waren ja nicht immer einfach, aber es war dennoch ein langer und gesegneter Weg, den Ihr bis zum heutigen Tage gemeinsam gehen durftet, und in der Rückschau kann man aus vollem Herzen sagen: unser Herr und Gott hat Euch für Euren gemeinsamen Weg bestimmt. 1967 habt Ihr Euer eigenes Haus am Biesenhof bezogen, wo wir heute Gottesdienst feiern dürfen und in dem Ihr beide Euch bis heute wohl und zuhause fühlt, aber nicht nur Ihr, sondern auch Eure Kinder, Schwiegerkinder und Enkelkinder.

Du, lieber Horst, hast Dich neben Deinem Beruf 33 Jahre lang ehrenamtlich, voller innerer Überzeugung und mit überwältigendem persönlichen Engagement in den Dienst der Evangelischen Martin-Luther-Kirchengemeinde Mönchengladbach-Rheindahlen und in den Dienst des Herrn unserer Kirche gestellt. Du führtest in den drei Jahrzehnten Deines aktiven Presbyterdienstes den Vorsitz im Finanz- und im Bauausschuss und leitetest in diesen wichtigen Funktionen alle Bauvorhaben unserer Gemeinde. Du sorgtest für die Schaffung eines soliden finanziellen Fundaments für alle Projekte in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Finanzkirchmeistern und Kirchmeisterinnen sowie mit dem gesamten Presbyterium.

Darüber hinaus hast Du nach der Presbyterwahl 1996 in der Nachfolge unseres langjährigen, stellvertretenden Vorsitzenden des Presbyteriums, Friedrich-Wilhelm Hokamp, dessen Amt noch zusätzlich übernommen und mir dadurch in ganz besonderer Weise bei der Durchführung meines Dienstes in Rat und Tat so geholfen, dass ich in den Zeiten meines Urlaubs immer wieder getrost die Leitung der Gemeinde in Deine bewährten Hände legen durfte.

Lieber Horst, was in den langen Jahrzehnten Deiner Dienstzeit in unserer Gemeinde durch Gottes Beistand und Gnade entstanden ist und dem Dienst Gottes und seiner Gemeinde geweiht werden konnte, kann sich sehen lassen:

1975 der Kindergarten,
1983 unsere Martin-Luther-Kirche als Zentrum unserer Gemeinde,
1985 der Kreuzträger,
1990 unsere drei Glocken Glaube, Hoffnung und Liebe“
1996 die 14-registrige Schuke-Orgel,
1997 Taufstein, Altar und Kanzel
2005 15 Jahre nach der Einweihung unserer Glocken – als krönender Abschluss aller unter Deiner Ägide durchgeführten Bautätigkeiten in unserer Gemeinde – der wunderschöne Posaunenengel auf dem Glockenturm, den Deine Tochter Corinna Greven als Diplom- designerin entworfen hat.

Aber das Leben ist nicht nur schön und einfach , und so wurdest Du, liebe Karin, leider oft auch von schweren Erkrankungen, Unfällen und Operationen heimgesucht, aber ich darf sagen, wie tapfer und stets zuversichtlich Du diese schweren Lebensphasen gemeistert hast und Dich niemals hast unterkriegen lassen, das hat mir immer wieder tiefe Bewunderung abgenötigt und steht mir bis heute beispielhaft vor Augen.

Deine Lebenserfahrungen wolltest Du nicht für Dich behalten und so hast Du im Jahr 2004 anlässlich Deines 70. Geburtstags Dein autobiographisches Buch WO ÄNGSTE WACHSEN veröffentlicht, das nicht nur bei Deiner Familie, Deinen Freunden und allen Interessierten, sondern auch in der Presse große Beachtung fand und zum Nachdenken über das menschliche Leben und seine Verflechtung mit den eigenen Erlebnissen und Empfindungen anregt und so auch manchen dazu motiviert, tiefer über sich selbst und sein Leben nachzudenken.

Und so war bei allen Aktivitäten, denen Ihr beide Euch gemeinsam, aber auch unabhängig voneinander, gewidmet habt, ein ganz wichtiges Element, das Euch beide stets verbunden hat, ja ich möchte sagen: Euer Lebenselexir, der christliche Glaube, der Euch durch Euer Leben getragen hat und bis heute trägt. Ihr habt bewiesen, dass ER die grundlegende Quintessenz unseres Lebens ist, die uns miteinander verbindet.

Ihr habt das Evangelium in Eurem Leben nicht nur erfahren dürfen, sondern Ihr habt es gemeinsam von ganzem Herzen auch verinnerlicht. – Christen leben immer in der Hoffnung, und Christen haben immer Zukunft ja, sie haben eine herrliche Zukunft die sie stets mit Freude erfüllt, wie Nehemia sagt: „Die Freude am HERRN ist eure Stärke!“ (Nehemia 8,10)
Diese gemeinsame Freude am Herrn hat Euch durch Euer ganzes Leben hindurch getragen, und sie ist es auch, die Euch die Kraft gibt, freudig und zuversichtlich in die Zukunft zu schauen.

Ja, Ihr Lieben, auf unseren Herrn ist Verlass so wie auf keinen anderen in dieser Welt! Das habt Ihr beide in Eurem langen gemeinsamen Leben erfahren dürfen, und das dürfen auch alle immer wieder neu erleben, die ihr Leben mit unserem Herrn wagen.

Darum kann man allen nur zurufen, ob jung oder alt: werft euch in die offenen Liebesarme unseres Herrn und Heilands Jesus Christus, öffnet euch seiner großen Liebe und Gnade voller Vertrauen und ihr werdet erleben, was Karin und Horst Höhnke erfahren haben: Dass unser Herr sie getragen hat bis zum heutigen Tage und dass er sie hebt und trägt und errettet so, wie alle, die auf ihn trauen. – Amen.“

Pfarrer i. R. Hans-Ulrich Rosocha