Rut und Noomi
Zwei Frauen, viele Herausforderungen, eine gemeinsame Lösung.
Das Buch Rut zeigt wie kein anderes Buch in der Bibel den harten Alltag von Frauen, ihre Machtlosigkeit, aber auch ihre Einflussmöglichkeiten. Es erzählt von der Liebe einer Frau zu einer anderen, von Frauensolidarität und von Frauenpower.
Es thematisiert die Probleme kinderloser Witwen und gibt Einblick in ein patriarchales Rechtssystem. Dabei lassen sich viele Perspektiven einnehmen und auch ganz verschiedene Lesearten. Liest man die bei beiden Frauengeschichten als Einzelgeschichten, so handelt Ruts Geschichte von einer Moabiterin, die in ihrer Heimat einen Judäer geheiratet hat, kinderlos bleibt und nach dessen Tod in die Fremde emigriert. Dort stellt sie sich aus eigener Initiative der Familie ihres Mannes, verführt Boas und integriert sich in die fremde, judäische Gesellschaft. Noomis Geschichte handelt, einzeln gelesen, von einer Judäerin in der Fremde, die in Moab Mann und Kinder ver loren hat und verarmt ist.
Ihr Weg führt zurück in die Heimat, wo sie noch Besitz und Familie hat.
Dort wendet sie sich an Boas, der ihr hilft ihren Besitz und ihre Familie zu erhalten. In beiden Frauengeschichten begegnen zahlreiche Herausforderun gen, die beide als Frauen zu meistern haben. In der Zusammenfügung beider Frauenschicksale liest sich ihre gemeinsame Geschichte wie ein Zusammenwirken von zwei Frauen, die in tiefer Verbundenheit und im Miteinander eine Lösung für alle Probleme suchen und finden.
Liest man die Erzählung so, dann lässt sich kaum eine Hauptperson bestimmen.
Rut und Noomi – zwei Frauen, eine Geschichte – ein Gottesdienst.
