Jahreslosung 2023

Sehen Sie hier unsere Aufnahme zur Jahreslosung 2023:

Gott, du siehst mich! – auch wenn ich mich verstecke. Gott, du siehst mich! – wenn ich am Boden liege. Gott, du siehst mich! – wenn andere mich nicht sehen. Gott, du siehst mich! 

  • meine Müdigkeit und Verzweiflung
  • meine Ängste und Sorgen
  • meine Tränen und mein Lachen
  • meinen Stolz und meinen Fall.

„Du bist ein Gott, der mich sieht!“, so bekennt es Hagar, die Magd von Abrahams Frau Sara. Als Hagar schwanger, müde, lebensmüde und verzweifelt ist, als sie sich von Gott und der Welt verlassen fühlt, da erkennt sie, dass Gott sie und ihr Leid immer noch sieht und wahrnimmt, darum sagt sie: 

„Du bist ein Gott, der mich sieht!“ Lesen Sie mal ihre Geschichte in der Bibel. Kennen Sie das auch, nicht gesehen zu werden und am Rande zu stehen? Mal übersehen zu werden, das kann passieren …., aber immer wieder übersehen und nicht ernst genommen zu werden, das schmerzt.

Dann tut es gut, zu spüren, dass Gott da und nah ist und einen versteht und sieht. Das tut gut, besonders in Zeiten, in denen ich mich vergeblich nach Gottes spürbarer Nähe und seinem Eingreifen sehne und mich frage: „Gott, siehst du NICHT das Leid deiner Kinder hier auf der Erde, mit dem Krieg, Krankheiten, finanziellen und sozialen Engpässen?“ In solchen Momenten erscheint mir Gott versteckt hinter einem Vorhang! Doch dann denke ich an die vielen Jesusgeschichten,  Jesus sieht den blinden Mann auf der Straße. Er sieht den von allen anderen verachteten Zolleinnehmer Zachäus. Er sieht die Einsamkeit der Frau, die schon so viele Männer verloren hat.

Und ich erkenne: „Gott, du siehst mich und du bist die Liebe. Du bist bei mir auch in den wüsten Momenten meines Lebens und ich erkenne dich in den Augen meines Nächsten, der sich auch übersehen fühlt. Ich schaue in den Spiegel, sehe dich und erkenne:  Du, Gott, siehst mich. Du siehst mich in den Massen von 80 Milliarden Menschen: „Denn du, Gott, bist ein Gott, der mich sieht!“ Vergessen Sie das nicht in 2023, egal was kommt.

Ihre Pfarrerin



Dazu würde Martin Luther heute sagen

Da soll es Leute geben, die nicht an Gott glauben. Ich kann da nur lachen. Denn Gott sieht Dich auch dann, wenn Du nicht an ihn glaubst. Gott ist da. Immer. Du bist aber nicht immer da. Oft fühlst Du Dich so verzweifelt und allein, dass Du am liebsten schreien möchtest.

Tu’s doch! Schrei zu ihm! Auch wenn Du nicht an ihn glaubst! Schrei zu ihm! Schrei ihn an! Sag ihm das, was Du sonst keinem sagen würdest!

Wie? Du glaubst nicht an Gott, der Dich sieht, und kannst darum nicht zu ihm schreien? Du schweigst und vergräbst Deinen Jammer und Deine Qual lieber allein in Dir? Warum? Ich sage Dir: Da ist ein Gott, der Dich sieht. Und hört. Ohne Gott verschwindest Du in der unendlichen Tiefe von Zeit und Raum.

Aber das soll nicht sein. Denn Gott sieht Dich. Mach was draus. Für Dich. Fang endlich mal an, mit Gott zu reden, und wenn Dir danach ist, auch ihn anzuschreien. Nur hör endlich auf zu schweigen. Fang an zu reden mit dem Gott, der Dich sieht.