Über den Tellerrand schauen! Teil13

Darstellung des Herrn am 2. Februar

Liebe Gemeinde!

Wir befinden uns im Monat Februar! Viele Menschen feiern nun Karneval oder bereiten sich darauf vor. Weihnachten ist für die meisten Menschen da schon lange vorbei. Schon am 27. Dezember höre ich oft die Vergangenheitsform: „Das war ein schönes Weihnachtsfest“ oder „Diese Weihnachtstage sind immer so anstrengend, gut dass sie jetzt vorbei sind.“ Dabei sind wir mittendrin in der Weihnachtszeit! Am 6. Januar feiern die katholische und orthodoxe Christen ds Fest Epiphanias. Der Stern von Bethlehem erreicht dann den Stall erreicht und bringt mit sich die weisen Männer aus dem Morgenland mit ihren Geschenken.

Darum bekommen z.B. in Spanien und Italien die Kinder erst am 6. Janaur ihre Geschenke.

Um die Zeit des 6. Januars werden hier in Mönchengladbach auch die Weihnachtsbäume abgeholt. Spätestens jetzt denken fast alle: „Jetzt ist Weihnachten vorbei!“ Aber das stimmt nicht. 

Es steht noch der 2.2. aus, die „Darstellung des Herrn im Tempel“. Dieser Tag wurde erstmals im 4. Jahrhundert in Jerusalem begangen.

Worum geht es bei diesem Fest?

Nach jüdischer Tradition brachte man einen Jungen, der 40 Tage alt war, in den Tempel nach Jerusalem um dort ein Opfer darzubringen.

Maria Lichtmeß, Darbringung im Tempel (Meister der Pollinger Tafeln, 1444) Quelle: https://commons.wikimedia.org

Maria und Josef waren Juden und hielten sich an das Gesetz und brachten ihren neugeborenen Jesus in den Tempel.

Dort wartete der alte Simeon im Tempel auf die Erfüllung einer Offenbarung. Ihm wurde geweissagt, dass er nicht eher sterben werde, bis er den Messias, den Retter aller Menschen, gesehen hat.

In Jesus erkennt Simon den Retter der Welt.  Als Maria ihm schließlich das Jesuskind in die Arme legt, stimmt Simeon ein Loblied an: „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“

Simeon segnet die kleine Familie und weissagt Maria die Zukunft Jesu: Viele kommen zu Fall durch ihn, andere werden aufgerichtet, das Kind wird Zeichen sein und Anlass zum Widerspruch. Maria werde hingegen „ein Schwert durch die Seele dringen“, so Simeon. Danach preist die Witwe Hanna Jesus. Auch die 84-jährige Prophetin, die ständig im Tempel war, betete und fastete, spricht zu allen, die auf die Erlösung Israels warten, über das Kind.

Später kam eine festliche Lichterprozessionen zum Fest der „Darstellung des Herrn“ hinzu. Die Gläubigen wollten Christus entgegengehen, ähnlich wie sie es aus den Evangelien kannten, wo die Menschen den erwachsenen Jesus an Palmsonntag begrüßten. Die Kerzen, mit denen die Gläubigen das Kommen Jesus in die Welt nun symbolisch begleiteten, wurden eigens zu diesem Fest geweiht.

Mit dem 2.2. endet also nach alter katholischen Tradition die Weihnachtszeit.

In der evangelischen Kirche spielt der 2. Februar als Grenze keine so große Rolle mehr. Wir rechnen von Epiphanias (6.1.) ausgehend die Sonntage durch bis zum  Sonntag Septuagesimä – 70 Tage vor Ostern. Der Sonntag davor ist der „letzte Sonntag nach Epiphanias“, der in diesem Jahr schon am 29. Januar war.

Ihre Christiane Fiebig-Mertin