Die Schuke-Orgel

Kleine Orgelkunde

Abstrakte: Schmale Holzleiste als mechanische Verbindung zwischen Taste und Tonventil.

Blasebalg: Durch Lederfalten beweglicher dichter Kasten zur Windaufspeicherung und Regulierung des Winddrucks.

Disposition: Aufstellung der Register der Orgel, geordnet nach Fußtonhöhe und  Zugehörigkeit  zu den einzelnen Werken.

Fuß (´ ): Altes Längenmaß (ca. 30,5 cm), nach der im Orgelbau die Körperlänge  der größten Pfeife eines Registers angegeben wird, z.B. 16´ = ca. 4,80 m.

Gedackt: Register mit Pfeifen, deren oberes Ende verschlossen ist. Dadurch wird ein weicher Klang erreicht und gleichzeitig Baulänge gespart, da ein Gedackt eine Oktave tiefer klingt als eine gleichlange offene Pfeife.

Hauptwerk: Wichtigstes Manualwerk einer Orgel. Es umfaßt alle Register, die vom ersten Manual  aus gespielt werden können. Die im Prospekt sichtbaren Pfeifen gehören zum Principal 8′ des Hauptwerks.

Intonation: Legt den endgültigen Klangcharakter eines Registers fest. Sie erfolgt nach dem Aufbau der Orgel unter Berücksichtigung der Akustik des Raumes.

Koppel: Vorrichtung, die Register verschiedener Teilwerke der Orgel auf  einem Manual  gleichzeitig spielbar zu machen .

Labium: Öffnung (meist rechteckig) auf der Vorderseite der „Labial“- oder „Lippenpfeifen“

Manual: Im Gegensatz zum Klavier – bei dem alle Tasten in einer Reihe angeordnet sind – besitzt unsere Orgel zwei Tastenreihen übereinander, die zu den verschiedenen Werken gehören. Das ermöglicht rasche Klangfarben- und Lautstärkenwechsel, sowie gut hörbares, polyphones Spiel auf mehreren Manualen gleichzeitig. Der Umfang geht jeweils von C-g“‘ (56 Töne).

Material: Die meisten Pfeifen bestehen aus einer Legierung von Zinn und Blei (z..B die Prinzipal-

pfeifen im Prospekt zu 75% aus Zinn). Die Holzpfeifen sind aus Kiefer.            

Mensur:  der vom Orgelbauer  festzulegende Pfeifendurchmesser im Verhältnis zur Pfeifenlänge, angepaßt an den Raum und die Klangvorstellung für das Orgelwerk.

Pedal: Mit den Füßen zu spielende „Klaviatur“ mit meist 30 Tasten aus Holz.

Pedalwerk: Teilwerk der Orgel, das mit den Füßen gespielt und meistens für die Baßpartien benutzt wird.

Pfeifenwerk: Gesamtwerk aller Register einer Orgel.

Prospekt: Die Schauseite (Vorderansicht) einer Orgel und die in dieser Schauseite sichtbaren Register (hochprozentige Zinnpfeifen) .

Register: Reihe von Orgelpfeifen mit gleicher Klangfarbe, aber unterschiedlicher Tonhöhe.

Schleife: Unterhalb sämtlicher Pfeifen eines Registers befindliche Holz- oder Kunststoffleiste, die durch den Registerzug hin- und hergeschoben wird und in der Schleiflade den Luftstrom zu den Pfeifen verschließt oder öffnet.

Schleiflade: Spezielle Bauart der Windlade mit Tonkanzellen und Schleifen.

Stimme: andere Bezeichnung für Register

Schwellwerk:Umfaßt alle Register, die vom zweiten Manual aus spielbar sind. Sie sind in einem Gehäuse angeordnet, dessen Türen vom Spieltisch aus geöffnet oder geschlossen werden können, um die Lautstärke zu verändern.

Tonventil: Ventil in der Schleiflade, das sich öffnet, wenn  der Organist  eine Taste im Manual oder Pedal niederdrückt.

Tonkanzelle: Luftkammer in der Windlade, aus der alle zur selben Taste (das heißt: zum selben Ton) gehörenden Orgelpfeifen versorgt  werden.

Traktur: Mechanische Verbindung von der Taste zu den Tonventilen (Spieltraktur). Auch die Ver- bindung von den Registerzügen zu den Schleifen in der Windlade ist bei unserer Orgel mechanisch  (Registertraktur).

Tremulant: Vorrichtung, die den Luftstrom zu den Pfeifen und damit die Töne in Schwingungen versetzt, entspricht dem Vibrato anderer Instrumente.

Wellenbrett: Holzbrett mit montierten Wellen, die die Bewegung der ankommenden Abstrakte

auf die Breite der Windlade übertragen. Oft ist es erforderlich, die Wellen in einen Wellenrahmen zu montieren, vor allem dann, wenn die Übertragung der Bewegung zur Seite („um die Ecke“) erfolgen muß.

Windlade: Kästen, auf denen die Orgelpfeifen stehen  und in denen der Wind zu den einzelnen Pfeifen geführt wird.

Empore altEmpore neu
Herausgeber:Evangelische Martin-Luther-Kirchengemeinde
 Mönchengladbach-Rheindahlen, Südwall 32
Texte:Hans-Ulrich Rosocha, Andreas Schulz,
 Karl-Bernhard Meyer, Christa Kunschke, Hans-Gerd Dedden
Fotos:Christa Kunschke, Hans-Gerd Dedden
Zeichnungen:Ernst Bittcher
Satz & Layout:Hans-Gerd Dedden
Druck:Rolf Hirmer